Aufgabe 1.1
a)
Bestimmen einer Koordinatengleichung für Ebene
Der Aufgabenstellung kannst du entnehmen, dass das Rechteck

die Markise darstellen soll. Du sollst nun eine Koordinatengleichung der Ebene

aufstellen, in der dieses Rechteck liegt.
Eine Ebenengleichung in Koordinatenform sieht im allgemeinen folgendermaßen aus:
Dabei ist

ein
Normalenvektor zur Ebene

, also ein Vektor, der senkrecht auf der Ebene steht.
Ein solcher Normalenvektor ergibt sich aus dem
Kreuzprodukt zweier Vektoren, die in der Ebene liegen.
Der Parameter

kann über eine Punktprobe bestimmt werden.
Gehe also wie folgt vor:
- Berechne einen Normalenvektor von
mit Hilfe des Kreuzprodukts zweier Verbindungsvektoren der Punkte
,
,
,
- Führe eine Punktprobe durch um
zu bestimmen
- Stelle die Ebenengleichung auf
1. Schritt: Bestimmen des Normalenvektors
Zwei Vektoren, die in

liegen erhältst du zum Beispiel mit den Verbindungsvektoren

und

:
Berechne nun

mit Hilfe des Kreuzprodukts:
2. Schritt: Punktprobe
Nun lautet die bisherige Ebenengleichung

Setze dort nun die Koordinaten eines Punktes der Ebene ein und berechne so

. Wähle dazu beispielsweise

:
3. Schritt: Ebenengleichung aufstellen
Die Ebenengleichung in Koordinatenform lautet nun :
Bestimmen des Winkels zwischen Markise und Hauswand
Da das Rechteck, das die Markise darstellt in der Ebene

liegt und die Lage der Hauswand durch die

-Ebene beschrieben wird, ist hier der
Schnittwinkel 
dieser beiden Ebenen gesucht. Einen Schnittwinkel zwischen zwei Ebenen berechnet man allgemein über den Schnittwinkel der zugehörigen Normalenvektoren

und

.
Einen Normalenvektor von

hast du bereits im vorherigen Aufgabenteil berechnet mit

.
Ein Normalenvektor der

-Ebene ist

. Damit ergibt sich nun der Schnittwinkel wie folgt:
Der Winkel zwischen der Markise und der Hauswand beträgt ca.

.
b)
Entscheiden, ob der Regenschutz die Stablampe berühren kann
Fertige dir für diesen Aufgabenteil zunächst eine Skizze an. Anhand der Koordinaten der Punkte

,

und

kannst du erkennen, dass diese alle in einer Ebene liegen. Der Vektor

, der die Kante der Markise beschreibt, um die der Regenschutz rotiert liegt senkrecht dazu, da er parallel zur

-Achse verläuft.
Es reicht also aus das ganze Gebilde von vorne zu betrachten und die Rotation des Regenschutzes durch einen Kreis zu beschreiben.
Damit ergibt sich folgende Skizze:
In der Skizze bezeichnet

die Länge des Regenschutzes und

den Abstand zwischen dem Punkt

und dem Endpunkt

der Lampe.
Der Regenschutz kann die Lampe nur dann treffen, wenn der Kreis die Linie, die die Lampe darstellt, schneidet. Du kannst also erkennen, dass der Regenschutz die Lampe dann trifft, wenn der Regenschutz länger ist, als der Abstand zwischen

und

.
Überprüfe also, ob

gilt, gehe dazu wie folgt vor:
- Berechne die Länge
des Regenschutzes, die dem Abstand von
zur Terrasse entspricht
- Berechne die Koordinaten des Lampenendpunktes

- Berechne den Abstand
zwischen
und
über den Betrag des Verbindungsvektors
- Vergleiche
1. Schritt: Länge des Regenschutzes bestimmen
Der Regenschutz hängt senkrecht hinunter auf die Terrasse,

entspricht also dem Abstand von

zur Terrasse. Da die Terrasse in der

-Ebene liegt, entspricht

genau der

-Koordinate von

.
Insgesamt ergibt sich also:

m
2. Schritt: Koordinaten von
bestimmen
Die Koordinaten des Entpunktes der Lampe kannst du dir „zusammenbasteln“. Berechne dazu zuerst die Koordinaten des Mittelpunktes

der Strecke

.
Da die Lampe senkrecht nach oben steht, ergeben sich die Koordinaten von

dann, indem du die

-Koordinate um

cm, also

m erhöhst.
Da sich bei den Punkten

und

nur die

-Koordinate unterscheidet, erhältst du den Mittelpunkt, indem du die Hälfte der Differenz der

-Koordinaten auf die

-Koordinate von

addierst.
Insgesamt ergibt sich so:
3. Schritt: Abstand berechnen
Der Abstand zwischen

und

berechnet sich wie folgt:
4. Schritt: Vergleichen
Es gilt:

. Daher ist der Regenschutz kürzer als der Abstand von

zum Ende der Lampe. Insgesamt folgt also:
Der Regenschutz kann die Lampe nicht berühren.
Maximalen Abstand berechnen
Eben hast du überprüft, ob die Lampe weit genug entfernt ist. Nun sollst du den maximalen Abstand der Lampe von der Hauswand berechnen, sodass die Lampe gerade so den Regenschutz nicht berühren kann, stelle dir also vor die Lampe würde entlang der Strecke

verschoben werden. Dabei ändern sich die

- und

-Koordinate der Lampenpunkte nicht. Nur die

-Koordinate ändert sich und gibt genau den Abstand der Lampe von der Hauswand an. Finde also die größtmögliche

-Koordinate von

und

sodass gerade noch gilt

.
Du kannst wie folgt vorgehen:
- Bestimme eine Formel für den Abstand
zwischen
und
in Abhängigkeit von der
-Koordinate
von 
- Löse

1. Schritt: Formel aufstellen
Oben hast du gesehen, dass sich der Abstand zwischen

und

über den Vektorbetrag

berechnet.
Hier hat der Punkt

allerdings die Koordinaten

.
Setze also diese Koordinaten in Abhängigkeit von

in die Abstandsberechnung ein:
2. Schritt: Gleichung lösen
Es ergibt sich die Gleichung


. Diese kannst du mit deinem GTR lösen, indem du im Graph-Menü den Graphen von

zeichnen lässt und die Nullstellen wie folgt bestimmst:
2ND
TRACE(CALC)
2: zero
Du erhältst dann die Lösung:

.
Die Lampe darf höchstens

m von der Wand entfernt stehen, um nicht vom Regenschutz getroffen zu werden.
c)
Schattenfall begründen
Der Vektor

beschreibt die Richtung der Sonnenstrahlen.
Der Schatten entsteht durch Verschiebung des Rechtecks

in Richtung dieses Vektors.
Setzt du diesen Vektor beispielsweise an den Punkt

, so erhältst du einen Eckpunkt des Schattens, den Schattenpunkt von

.
Da

eine positive

-Koordinate und eine negative

-Koordinate und dazu auch noch eine negative

-Koordinate hat, liegt der Schattenpunkt von

unterhalb der Markise auf der Terrasse. Die Hauswand wirft bei dieser Richtung keinen Schatten in Richtung der Terrasse.
Da eine Ecke des Schattens auf jeden Fall innerhalb der Terrassenfläche liegt, muss auch ein Teil der besonnten Fläche auf der Terrasse liegen. Daher ist die Terrasse so nicht vollständig beschattet.
Koordinaten der Eckpunkte bestimmen
Du kannst hierzu wie folgt vorgehen:
- Berechne die Koordinaten des Punktes
, dessen Schatten auf den Mittelpunkt
der Strecke
fällt. Konstruiere dazu eine Gerade, auf der
liegt und die in Richtung der Sonnenstrahlen verläuft. Der gesuchte Punkt ist dann der Schnittpunkt mit der Ebene
, in der die Markise liegt
- Die gesuchten neuen Eckpunkte erhältst du dann durch anpassen der
-Koordinate, da alle Punkte des neuen Randes der Markise die gleichen
und
-Koordinaten besitzen
1. Schritt: Schnittpunkt bestimmen
Stelle zuerst die Gerade auf, die

und

verbinden soll.
Dazu benötigst du einen
Richtungsvektor und den Ortsvektor eines Punktes auf der Geraden. Hierfür kannst du den Richtungsvektor der Sonnenstrahlen und den Punkt

verwenden.
Damit ergibt sich die gesuchte Geradengleichung wie folgt:
Für die Punkte auf der Geraden

ergeben sich damit die folgenden Koordinaten:

,

und
Setzt du dies nun in die Ebenengleichung von

ein, so erhältst du folgende Gleichung:
Eingesetzt in

ergibt sich damit dann der Ortsvektor von

:
Der Punkt

liegt jetzt auf der Strecke zwischen den neuen Eckpunkten der Markise

und

.
Du musst jetzt noch die

-Koordinate durch die

-Koordinaten von

und

ersetzen.
Damit ergeben sich die neuen Eckpunkte wie folgt:

und
Aufgabe 1.2
Entscheidungsregel formulieren
Du sollst hier eine Entscheidungsregel formulieren, das heißt eine Regel dafür formulieren, für welche Stichprobenwerte die Behauptung des Großhändlers verworfen werden kann und für welche Stichprobenwerte diese nicht verworfen werden kann.
Dabei ist vorgegeben, dass die Angabe des Großhändlers als Nullhypothese verwendet wird.
Es gilt also:

und
Es wird also ein
linksseitiger Hypothesentest auf dem Signifikanzniveau

durchgeführt.
Wir betrachten hier die Zufallsvariable

, die die Anzahl der gekeimten Weizenkörner beschreibt. Diese kann unter der Angabe des Großhändlers als binomialverteilt mit den Parameter

und

angenommen werden, da jedes Weizenkorn unabhängig von den übrigen Körnern mit gleicher Wahrscheinlichkeit keimt und jeweils nur „keimt“ und „keimt nicht“ betrachtet werden.
Da ein linksseitiger Hypothesentest durchgeführt wird, wird die Nullhypothese nur für kleine Werte abgelehnt.
Der Ablehnungsbereich hat daher die Form
Du musst nun also die Grenze

des Ablehnungsbereichs bestimmen um sagen zu können, für welche Werte die Nullhypothese verworfen werden kann.
Hierfür musst du das Signifikanzniveau nutzen. Dies gibt die
Irrtumswahrscheinlichkeit an, also genau die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Nullhypothese gilt und die Stichprobe trotzdem einen Wert aus dem Ablehnungsbereich liefert.
Es ist also das größte

gesucht, welches gerade noch folgende Ungleichung erfüllt:
Dazu kannst du den BinomCdf-Befehl deines GTR verwenden.
Gib die Funktion

im

-Menü des GTR über den BinomCdf-Befehl ein.
Diesen findest du unter
2ND
VARS(DISTR)
B: BinomCdf
In die Klammern musst du dann die Parameter eingeben:

,

und

.
Anschließend kannst du dir mit dem folgenden Befehl die Wertetabelle anzeigen lassen.
2ND
GRAPH(TABLE)
Wähle dann aus dieser Tabelle das größte

, sodass

gerade noch kleiner oder gleich

ist.
Du findest folgende Werte:

und
Damit ist das gesuchte

und die Entscheidungsregel lässt sich wie folgt formulieren:
Werden höchstens

Weizenkörner gefunden, die keimen, so wird die Nullhypothese, also die Behauptung des Großhändlers auf dem Signifikanznieveau

verworfen und den zweifelnden Kunden rechtgegeben.
Werden aber mehr als

keimende Weizenkörner gefunden, so kann die Behauptung des Großhändlers auf dem Signifikanzniveau

nicht verworfen werden.
Wahrscheinlichkeit berechnen
Gesucht ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Nullhypothese verworfen wird, obwohl die Wahrscheinlichkeit

gilt.
Oben hast du berechnet, dass die Nullhypothese dann abgelehnt wird, wenn höchstens

Weizenkörner keimen.
Definiere eine Zufallsvariable

, die die zufällige Anzahl gekeimter Weizenkörner beschreibt und dabei unter der vorgegebenen tatsächlichen Wahrscheinlichkeit

verteilt ist.
Gesucht ist dann die Wahrscheinlichkeit

.

ist binomialverteilt mit den Parametern

und

.
Berechne nun die gesuchte Wahrscheinlichkeit mit dem BinomCdf-Befehl deines GTR:
Die Wahrscheinlichkeit dafür, bei einer tatsächlichen Keimfähigkeit von

die Nullhypothese zu verwerfen beträgt ca.

.